Heinz Thunig macht Königsspiel zum Kaiserspiel

Pfingstsonntag war es wieder soweit. Die Scherberger Schützen waren angetreten, um auf der am Rande des Wurmtals gelegenen Schützenwiese ihren neuen König zu ermitteln.

Wie in jedem Jahr waren auch diesmal viele, viele Besucher gekommen, um dem Spektakel beizuwohnen. Und sie sollten ihr Kommen nicht bereuen. Denn schon bald entwickelte sich zwischen den Schützen, die den Kampf um die Königswürde aufnahmen, ein spannender Wettkampf. Einige unter ihnen, so Franz Lausberg, Dieter Bock und Brudermeister Karl-Jürgen Schmitz , die allesamt mehr als 40 Jahre Mitglied der Bruderschaft sind und noch nie das Glück hatten, König zu werden, wollten natürlich unbedingt den Vogel herunterschießen, ebenso aber auch der Vorjahreskönig Hans Günter Göttgens, der versuchte, seinen Titel zu verteidigen.

Sie alle hatten aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn zu den um die Königswürde ringenden Schützen gehörte auch Heinz Thunig, der bereits viermal König der Bruderschaft war. Und es kam, wie es kommen musste : Unter dem Riesenjubel seiner Schützenbrüder und der Gäste auf der Schützenwiese, darunter der amtierende Bundesschützenkönig des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Nikolas Rosenstock, höchster Repräsentant von 600.000 Schützen, holte Heinz Thunig mit einem gekonnten Schuss den Vogel von der Stange. Damit wurde Heinz Thunig zum 5. Mal Schützenkönig und somit gleichzeitig der erste Schützenkaiser in der 123-jährigen Vereinsgeschichte der Bruderschaft. Und nicht nur das : Er machte damit das Scherberger Jungenspiel, das in diesem Jahr sein 70-jähriges Jubiläum feiert, damit auch noch zum ersten Mal zum Kaiserspiel.

Karl-Jürgen Schmitz